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Elektronische Parkscheiben: Legale Geräte im Überblick

Parkplatz Parkscheiben
Elektronische Parkscheiben: Legale Geräte im Überblick | Foto: © Francesco #506723312 – stock.adobe.com

Elektronische Parkscheiben sind eine gute Wahl, um Knöllchen auf dem Parkplatz zu vermeiden. Allerdings sind die kleinen praktischen Geräte nicht auf jedem Parkplatz erlaubt.

Bußgelder vermeiden

Der Ärger ist groß, wenn ein Bußgeld droht, weil die Parkscheibe nicht gut sichtbar auf dem Armaturenbrett angebracht wurde. Diesem Ärgernis wirken elektronische Parkscheiben entgegen, die Autofahrer vor ungeliebten Knöllchen bewahren.

Doch damit Autofahrer und Autofahrerinnen hierzulande eine Parkscheibe benutzen dürfen, sollten die Geräte bestimmte Standards erfüllen.

Hinzu kommt, dass die kleinen Geräte nicht auf allen Parkplätzen akzeptiert werden.

Parkscheibe auf dem Armaturenbrett
Der Ärger ist groß, wenn ein Bußgeld droht, weil die Parkscheibe nicht gut sichtbar auf dem Armaturenbrett angebracht wurde | Foto: © Олександр Луценко #286716036 – stock.adobe.com

Parkuhren mit Bewegungsmeldern

Inwiefern eine elektronische Parkscheibe hierzulande zulässig ist oder nicht, richtet sich hauptsächlich nach dem Parkplatz. Die Parkscheiben sind auf öffentlichen Parkplätzen stets gestattet, falls auf den kleinen Geräten eine Typgenehmigung des Kraftfahrtbundesamts vermerkt ist. Diese Genehmigung erhalten die Parkscheiben wiederum nur, falls sie bestimmte Vorgaben erfüllen.

Es ist nicht gestattet, dass die Parkuhren nach dem Parken des Autos einfach weiterlaufen. Deshalb sind in die meisten elektronischen Parkuhren Bewegungsmelder integriert, die ein parkendes Fahrzeug registrieren. Eine manuelle Bedienung der Geräte ist nicht erforderlich.

Parkplatz entscheidet
Inwiefern eine elektronische Parkscheibe hierzulande zulässig ist oder nicht, richtet sich hauptsächlich nach dem Parkplatz | Foto: © Unwind #276467868 – stock.adobe.com

Kennzeichen einer legalen elektronischen Parkscheibe

Eine Grundvoraussetzung für einen Einsatz der Parkscheiben ist, dass darauf das Parkzeichen 314 abgebildet ist. Das Parkzeichen ist ein weißes „P“ auf blauem Hintergrund, das den meisten Kfz-Fahrern auch von der analogen Parkscheibe bekannt ist. Zudem wirkt sich das Display maßgeblich auf die Zulässigkeit der elektronischen Parkscheiben aus.

Um zulässig zu sein, müssen die technischen Geräte die Uhrzeit über einen Zeitraum von 24 Stunden angeben und sich durch eine Schriftgröße von mindestens zwei Zentimetern auszeichnen.

Zudem muss über dem Display ein Verweis auf die Ankunftszeit deutlich ersichtlich sein. Wird eine elektronische Parkuhr all diesen Anforderungen gerecht, ist das Gerät bundesweit im öffentlichen Parkraum zulässig. Die Batterie der Parkuhren darf jedoch nicht leer sein.

Individuelle Regelungen auf privaten Parkplätzen

Auf privaten Parkplätzen entscheiden jedoch Betreiber der Parkplätze über die Frage, inwiefern die elektronischen Geräte zulässig sind oder nicht. Ein typisches Beispiel für privat betriebene Parkplätze sind Stellplätze vor dem Supermarkt. Für eine Anbringung der Parkscheibe ist der Platz rechts unten an der Windschutzscheibe auf der Beifahrerseite besonders gut geeignet.
Es gibt zwar keine rechtlichen Vorgaben zu der Frage, wo die Parkscheibe im Auto angebracht werden muss. Doch es macht keinen Sinn, das Geräte im Sichtfeld des Autofahrers zu platzieren.

Individuelle Regelungen auf privaten Parkplätzen
Auf privaten Parkplätzen entscheiden jedoch Betreiber der Parkplätze über die Frage, inwiefern die elektronischen Geräte zulässig sind oder nicht | Foto: © Fabian Ibelherr #697786726 – stock.adobe.com

Modelle im Überblick

Alle wichtigen Voraussetzungen erfüllen verschiedene elektronische Parkscheiben. Die Geräte unterscheiden sich in erster Linie durch den Preis, die Batterie, die Haltevorrichtung und ihre Optik.

Erstes Modell: Needit Park Lite Parkuhr

Dieses Modell erinnert optisch an analoge Parkuhren. In die blauen Parkuhren mit markanter Formgebung ist ein Bewegungsmelder integriert, der ein parkendes oder fahrendes Auto registriert.

Zusätzlich ist eine analoge Einstellung der Parkuhr möglich.

Diese Funktionsweise ist sinnvoll, falls Autofahrer ihr Fahrzeug abends abstellen, die Parkzeit jedoch erst am Morgen beginnt. Eine Anbringung am Auto ist mit einem Klebepad möglich. Die Rückseite dient der Darstellung einer Datums- und Uhrzeitanzeige sowie einem Batteriewechsel. Ein Wechsel von Sommer- auf Winterzeit bzw. zurück erfolgt ebenfalls automatisch.

Zweites Modell: Needit Park Lite SOLAR

Im Gegensatz zur Needit Park Lite Parkuhr und allen anderen Modellen ist dieses Gerät mit durch einen Akku aufladbaren Solarzellen aufgewertet. Batterieabfälle entfallen. Zudem ist deren Nutzung unkompliziert.
Zur Sicherheit haben die Hersteller eine Batterie in die Parkuhr eingebaut. Eine Montage der Solaruhr ist durch eine Klebehalterung möglich. Auf der Vorderseite ist die Parkuhr angezeigt. Auf der Fahrerseite sind Datum und Uhrzeit ersichtlich. Weitere Funktionen wie Umstellungen auf Sommer- bzw. Winterzeit, eine manuelle Einstellung und ein automatischer Beginn der Parkzeit sind mit der Solaruhr ebenfalls möglich. Das Gerät ist vom Kraftfahrtbundesamt zugelassen.

Drittes Modell: Ooono Park No. 1

Die Ooono Park erfüllt alle wichtigen Anforderungen für eine Zulassung in Deutschland. Ein wichtiger Pluspunkt des Geräts ist die unkomplizierte Installation und Einrichtung. Beispielsweise befinden sich auf der Parkuhr drei Knöpfe, mit denen die Uhrzeit, eine Umstellung auf Sommer- und Winterzeit sowie einzelne Intervalle eingestellt werden können.

In die Parkuhr ist ein Magnet integriert, den Autofahrer einfach an der Windschutzscheibe anbringen müssen.

Dadurch ist eine Nutzung der Parkscheibe in unterschiedlichen Autos problemlos möglich.

Viertes Modell: Jacob Jensen Parkscheibe II

Die Jacob Jensen Parkscheibe II erfüllt die gleichen Anforderungen wie alle anderen vorgestellten Parkuhren, mit Ausnahme der Solarfunktion. Doch die extravagante Optik könnte ein Indiz für den hohen Preis für das Gerät sein.
Die Jacob Jensen Parkscheibe II ist mit einer Knopfbatterie ausgestattet, wechselt automatisch auf Sommer- bzw. Winterzeit und stellt die Parkzeit automatisch ein. Eine Anbringung am Fahrzeug ist ebenfalls durch eine Klebehalterung möglich.

Nutzung der elektronischen Parkuhr im Ausland?

Im europäischen oder außereuropäischen Ausland gelten individuelle gesetzliche Regelungen für elektronische Parkuhren. Allerdings sind diese Richtlinien nicht einheitlich. Jedem Land obliegt es allein zu entscheiden, inwiefern die elektronischen Geräte erlaubt sind.

In Ländern wie der Schweiz, Österreich oder Belgien sind elektronische Parkuhren generell verboten. In Dänemark oder in der Niederlande sind die Parkscheiben unter anderen Bedingungen als in Deutschland erlaubt. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte im Ausland lieber eine analoge als eine elektronische Parkuhr nutzen.