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Den eigenen Garten insektenfreundlich gestalten

Garten insektenfreundlich
Den eigenen Garten insektenfreundlich gestalten | Foto: © Ivonne Berz #448787778 – stock.adobe.com

Insekten erfüllen wichtige Aufgaben in unserer Natur. Insbesondere die Wild- und Honigbienen haben einen entscheidenden Einfluss auf unsere Umwelt. Ihnen verdanken wir das Züchten von Obst und Gemüse sowie die prachtvollen Blumen und Blüten, die uns vom Frühjahr bis zum Herbst einen bunten Anblick bescheren und unsere Umwelt schmücken. Daneben gibt es auch noch andere nützliche Insekten, die ihre Daseinsberechtigung besitzen und einen wertvollen ökonomischen Beitrag leisten. Gartenbesitzer können mithelfen, die Artenvielfalt zu erhalten, indem sie den Insekten eine heimische Oase im eigenen Garten zur Verfügung stellen.

Jede Hilfe zählt

Die Entwicklungen zeigen, dass sich die Insektenpopulation immer mehr verringert. Dieser Verlust geht mit schwerwiegenden Folgen einher, denn es leiden ganze Ökosysteme und letztendlich auch wir Menschen darunter. Insekten sind für einige landwirtschaftliche Bereiche unersetzlich, denn sie übernehmen essentielle Aufgaben wie zum Beispiel das Bestäuben von Nutz- und Kulturpflanzen im Sektor des Gemüse- und Obstanbaus. Insekten zählen außerdem zu den wesentlichen Nahrungsbestandteilen von Vögeln und Amphibien. Darüber hinaus sind Insekten sogar am Recycling-Vorgang von Aas beteiligt und tragen somit auch hier eine bedeutende Rolle.

Egal, welcher Bereich näher beleuchtet wird: Fehlen die Insekten, so gerät das Ökosystem aus dem Gleichgewicht, zahlreiche andere Bereiche wären davon tangiert.

Ursache Nummer eins für das Artensterben ist der mangelnde Lebensraum, der Insekten mittlerweile noch zur Verfügung steht. Die zunehmende Bebauung, der Einsatz von Pestiziden sowie Monokulturen zerstören die Heimat vieler Krabbeltiere.

Insektenpopulation immer mehr verringert
Die Entwicklungen zeigen, dass sich die Insektenpopulation immer mehr verringert | Foto: © JJ Gouin #554336547 – stock.adobe.com

Wie lässt sich dazu beitragen?

Umso wichtiger also, dass wir Menschen mit einem insektenfreundlichen Garten gegensteuern. Dabei reicht es schon aus, einige Ecken im Garten ihrem wilden Treiben zu überlassen und diese weder zu mähen, schneiden noch zu betreten. Wer aktiv dazu beitragen möchte, setzt Brennnesseln und Klee, denn beide Pflanzen stellen eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten dar. Der Garten sollte außerdem so vielfältig und heimisch wie möglich gestaltet werden. Je abwechslungsreicher, desto besser. Hauptsache ist, dass es sich um heimische Pflanzenarten handelt. Am besten sind Frühblüher, also solche Pflanzen, die mit Beginn des Frühlings zuerst zu blühen beginnen. Hierzu zählen Narzissen, Schneeglöckchen und Krokusse. Sie bieten jenen Insekten einen Rückzugsort, die bereits mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen in der Natur unterwegs sind.

Die insektenfreundlichen Bereiche des Gartens bedürfen in der Regel auch gar keiner großen Pflege, denn Wildpflanzen sind für gewöhnlich pflegeleicht und winterhart – und bieten Insekten damit auch eine Stätte zum Überwintern – und außerdem sehr robust gegenüber Schädlingen.

Umso wichtiger also, dass wir Menschen mit einem insektenfreundlichen Garten gegensteuern
Umso wichtiger also, dass wir Menschen mit einem insektenfreundlichen Garten gegensteuern | Foto: © Sabine Se #336638942 – stock.adobe.com

Vorsicht beim Düngen

Wichtig ist bei einem insektenfreundlichen Garten, dass kein chemischer Dünger verwendet wird. Insektizide und Unkrautvernichter bedeuten nicht nur den Tod für nützliche Insekten, sie vertreiben auch den Rest ihrer Art.

Viele der unerwünschten Nebeneffekte im Garten lassen sich bereits durch Hausmittel wie Brennnesseljauche oder ein geeigneter Pflanzpartner vertreiben.

Bei Unkraut lohnt sich ein genauer Blick, denn viele der unerwünschten Pflanzen sind essbar und zudem überaus lecker. Wer nicht zu Hausmitteln greifen will, wählt besser einen Bio-Dünger. Chemische und künstliche Dünger gilt es jedoch tunlichst zu vermeiden.

Achtung Falle

Wer im insektenfreundlichen Garten alles richtig machen möchte, sollte die gegen Stechmücken und sonstige Fliegen wirkenden UV-Fallen, Duftköder und Klebestreifen aus dem Garten verbannen. Denn damit werden nicht nur die Plagegeister, sondern auch die willkommen geheißenen Insekten eliminiert. Stattdessen sollte die Mückenabwehr mithilfe von Pflanzen wie Zitronenmelisse, Walnuss oder Rosmarin erfolgen, denn diese schrecken die stechenden Viecher ab und stellen gleichzeitig eine Nahrungsquelle für die nützlichen Gartenbewohner dar.

Auch Lichtquellen sind nicht gerade förderlich für einen insektenfreundlichen Garten, denn Insekten werden von Licht angezogen und umkreisen diese häufig bis zur tödlichen Kraftlosigkeit. Eine Gartenbeleuchtung, die dauerhaft über die Nacht brennt, kann für Insekten somit tödlich enden. Stattdessen empfiehlt es sich, nur wenige Lichter im Garten einzurichten und mit einer Zeitschaltuhr zu versehen. Das schützt nicht nur die Insekten, sondern auch den Geldbeutel vor zu hohen Stromkosten!