GesundheitLifestyleSport

So folgenschwer sind Anabolika

So folgenschwer sind Anabolika
So folgenschwer sind Anabolika | Foto: © Markus Mainka #127445383 – stock.adobe.com

Vom Herzinfarkt über eine Erektionsstörung bis hin zur Hodenschrumpfung: Anabole Steroide wirken sich in vielerlei Hinsicht negativ auf das körperliche Wohlbefinden aus. Greifen Profi- oder Hobbysportler sogar zu Produktfälschungen, hat der Konsum oftmals drastische Folgen.

Hohe Risiken durch Anabolika

Sportlich leistungsfähiger sein oder sich an besonders dicken Muskelpaketen erfreuen: Doping ist im Profisport weit verbreitet.

Insbesondere in der Bodybuilderszene steht ein Missbrauch leistungssteigernder Mittel auf der Tagesordnung.

Die Einnahme anaboler Steroide birgt jedoch hohe Risiken, da die Mittel zahlreiche Nebenwirkungen verursachen.

Nebenwirkungen im Überblick

Anabol androgene Steroidhormone – auch als Anabolika oder AAS bekannt – verursachen Nebenwirkungen wie Steroidakne, Herz-Rhythmus-Störungen, Hodenschrumpfung, Erektionsstörungen sowie Leberschäden wie Leberzirrhose oder Gelbsucht. Bei Frauen droht eine sogenannte Klitorishypertrophie, die mit einer Vergrößerung der Vagina einhergeht.

Zudem sind bei regelmäßiger Einnahme von Anabolika auch psychische Veränderungen wie zunehmende Aggressivität, Schlafstörungen oder Depressionen nicht ausgeschlossen. Bei einem längerfristigen Konsum der AAS entwickelt der Körper im Laufe der Zeit eine Toleranz gegenüber den Wirkstoffen. Diese körperliche Reaktion hat oft zur Folge, dass Konsumenten die Dosis schrittweise erhöhen oder mehrere Präparate parallel einnehmen.

Anabol androgene Steroidhormone
Anabol androgene Steroidhormone – auch als Anabolika oder AAS bekannt – verursachen Nebenwirkungen wie Steroidakne, Herz-Rhythmus-Störungen, Hodenschrumpfung, Erektionsstörungen sowie Leberschäden wie Leberzirrhose oder Gelbsucht | Foto: © Wolfilser #116888055 – stock.adobe.com

Achtung vor Produktfälschungen

Der Handel mit Steroiden gleicht einem Millionengeschäft. Deshalb existiert mittlerweile ein riesiger Schwarzmarkt für die Erzeugnisse, die immer häufiger als Produktfälschungen angeboten werden.

Oftmals sind falsche Dosierungen oder eine Einnahme verunreinigter Stoffe die Folge.

Dadurch verschlimmern sich automatisch gesundheitliche Risiken.

Bekannte Dopingfälle

In der Öffentlichkeit erreichten Anabolika durch Dopingskandale von Profisportlern einen hohen Bekanntheitsgrad. Besondere Bekanntheit erlangte der Dopingfall des kanadischen Sprinters Ben Johnson. Dem Sportler wurde nach seinem 100-Meter-Sieg in Seoul im Jahr 1988 die Einnahme des synthetischen anabolen Steroids Stanazolol nachgewiesen. Kurze Zeit darauf wurde Johnson der Sieg wieder aberkannt.

Ein ähnliches Schicksal erlitt Lance Armstrong aus Texas. Nach Aufdecken der Dopingfälle wurden dem Radfahrer alle sieben Tour de France-Siege zwischen 1999 und 2005 wieder aberkannt. Die deutsche Siebenkämpferin Birgit Dressel verlor 1987 sogar ihr Leben durch Dopingmissbrauch. Die Leichtathletin starb an einem toxischen Schock, nachdem sie nachweislich 20 unterschiedliche Mittel von drei Medizinern einnahm.