DJI Pocket 2 im Test: Schwächen und Stärken im Überblick
Die DJI Pocket 2 ist eine Taschenkamera der Osmo-Serie, die mit viel Zubehör, einer Zoomfunktion und einem hochwertigen 64-Megapixel-Sensor überzeugt.
Dennoch ist die Cam kein adäquater Ersatz für eine typische Actioncam.
Details zum Design
Mit einem Gewicht von 117 Gramm und einer Größe von 125 x 38 x 30 Millimetern zieht die DJI Pocket 2 mit einem 1-Zoll-Touchmonitor, einem kurzen Griff mit Funktionstasten sowie einem oben angebrachten Dreiachs-Gimbal samt Kamera die Blicke auf sich. Das Design zeichnet sich ebenfalls durch mehrere kleine Mikrofon-Öffnungen aus. Ein wichtiger Bestandteil der Kamera ist das sogenannte DJI Matrix Stereosystem, das sich aus insgesamt vier Mikrofonen zusammensetzt. Die Mikrofone sind so intelligent auf der Cam angebracht, dass die Hand die Mikrofone beim Halten der Kamera nicht verdeckt. Den unteren Teil des Gehäuses können Anwender einfach abnehmen. Dadurch ist es mit wenigen Handgriffen möglich, verschiedene Aufsätze wie Stativgewinde daran anzubringen. Allerdings ist der Wechsel des Zubehörs mit etwas Kraftaufwand verbunden.
Funktionsweise der Kamera
Die Pocket 2 ist mit einem 1/1,7“ Sensor mit 64 Megapixeln aufgewertet. Das Sichtfeld beträgt insgesamt 93 Grad. Dank einer Blende von f/1,8 bietet die Kamera eine sehr gute Bildqualität bei schlechtem Licht.
Für Fotos können Anwender zwischen dem JPEG-Format und RAW-Format DNG wählen, welche die Bildbearbeitung deutlich optimieren.
Neben der Option zur Erstellung normaler Fotos bietet die Kamera ebenfalls eine Panoramafunktion. Diese Panoramafunktion ermöglicht es Anwendern der Kamera, Bilderreihen mit vier oder 3×3 Bildern zu erstellen.
Die Taschenkamera in Zahlen
Die Maximalauflösung der Taschenkamera beträgt 9.216 x 6.912 Pixel. Videoaufnahmen sind bei maximal 60 fps und einer Bitrate von bis zu 100 Mbit/s mit 1.920 x 1.080, 2.720 x 1.530 sowie 3.840 x 2.160 Pixeln möglich. Diese Technologie ist eine wichtige Grundlage für gestochen scharfe Aufnahmen. HDR-Videos können Nutzer der Cam in 2,7K oder 1.080 p mit maximal 30 fps anfertigen.
Weiterhin ist die Kamera für Hyperlapse-, Zeitlupen- und Zeitraffervideos geeignet. Eine Aufnahme in Zeitlupe funktioniert bei 1.080 p mit maximal 240 fps. Ein Zeitraffer gelingt dank des integrierten Gimbals sogar mit Bewegung. Ergänzend zu einfachen Schwenks steht es Usern frei, die Bewegung der Kamera während der Aufnahmen selbst festzulegen.
Optimale Bildstabilisierung
Wer die Cam im Praxistest ausprobiert hat, wird von den Resultaten gewiss begeistert sein. Eine Stärke des Modells ist die tadellose Bildstabilisierung, die bei optimalen Lichtbedingungen und Aufnahmen ihr Potential entfaltet. Videos überzeugen mit einem guten Dynamikumfang sowie kräftigen und natürlichen Farben. Dank 60 fps steht flüssigen Aufnahmen nichts im Wege. Etwas anspruchsvoller sind natürlich wirkende Schwenks via Joystick.
Damit bei Aufnahmen mit wenig Licht kein unangenehmes Bildrauschen entsteht, sollten sich ISO-Settings im Automodus auf ein Minimum beschränken.
Nichtsdestotrotz punktet die Cam im Test mit ordentlichen Bildern sowie einer hohen Bilddynamik, die auch bei wenig Licht nicht viel zu wünschen übrig lässt. Für eine Erstellung von Fotos bewähren sich Aufnahmen im RAW-Format. Bei Nahaufnahmen mit wenig Licht gerät der Autofocus etwas ins Schwanken, so dass gelegentlich Focus-Pumpen auftreten.
Allerdings können Fotografen das Problem mit einer guten Ausleuchtung beheben. Problematisch ist bei einer automatischen Objektverfolgung, dass das Tracking nach kurzer Zeit abbricht und die Kamera das eigentliche Ziel nicht mehr fokussiert. Zur Nutzung der Funktion sind gute Lichtbedingungen erforderlich.
Wie leistungsfähig ist der Akku?
Laut Angaben von DJI ist der Akku für insgesamt 140 Minuten nutzbar. Doch in der Praxis richtet sich die tatsächliche Laufzeit nach der Verwendung und Auflösung. Im Umgang mit derartigen technischen Geräten ist es schließlich üblich, dass sich bei einer intensiven Nutzung die Akkulaufzeit verkürzt.
Doch auch unter „Extrembedingungen“ beweist die DJI Pocket 2 viel Durchhaltevermögen. Die Ladezeit des Akkus dauert eine gute Stunde. Diese Dauer ist praxistauglich – insbesondere deshalb, weil Anwender die Kamera für längere Zeitrafferaufnahmen auch durch Powerbanks oder USB-C-Kabeln aufladen können. Leider mangelt es dem Lieferset an einem austauschbaren Akku.
Details zum Lieferumfang
Beim Kauf der Pocket 2 können Verbraucher zwischen einer Standard-Edition oder der Creators-Combo entscheiden.
Die Creators-Combo schließt besondere Extras wie ein Mini-Stativ, einen Weitwinkelaufsatz, ein Funkmikrofon sowie einen Multifunktionsgriff ein.
Beide Editionen enthalten eine Kamera, Hülle, ein Ladekabel, eine Handschlaufe, einen USB-Adapter sowie einen Joystick.
Gute Funktionen für Videoblogger
Im praktischen Umgang bewährt sich das Funkmikrofon samt Windschutz für Videoblogger als besonders praktisch. Ein Vorteil des Multifunktionsgriffs besteht darin, dass dieses Feature eine kabellose Steuerung via Smartphone ermöglicht. Ohne dieses Extra müsste das Handy für die Steuerung angeschlossen sein. Diese Verbindung ist zwar unproblematisch, ist in der Praxis jedoch recht umständlich.
Obwohl die Abmessungen des Micro-Stativs im Creator Combo-Set relativ klein sind, überzeugt das Stativ mit seiner guten Stabilität und Flexibilität. Der magnetische Weitwinkelaufsatz bewährt sich zwar beim Drehen von Videos. Allerdings müssen sich Anwender bei Nahaufnahmen auf unscharfe Darstellungen einstellen.
Die DJI Pocket 2 – eine gute Wahl?
Die DJI Pocket 2 gilt als konsequente und erfolgreiche Weiterentwicklung der Osmo Pocket, die ideale Voraussetzungen für Hobbyfilmer und Videoblogger verspricht. Besonderheiten wie die leistungsstarke Kamera, die makellose Hardware-Stabilisierung und kompakte Abmessungen zeichnen das Gerät aus. Im Test stechen Stärken wie die hohe Auflösung im Zusammenspiel mit der Zoomfunktion sowie der gute Ton bei Videos besonders hervor.
Ein Griff zur teureren Creators-Combo ist allerdings für all die Verbraucher ratsam, die vom vollen Potential des Geräts profitieren möchten. Ein Beispiel ist eine Nutzung von WLAN, die nur in Kombination mit einem Multifunktionsgriff verfügbar ist. Schwächen zeigt die Kamera jedoch beim Zoom, der maximalen Auflösung oder bei nur unzureichend funktionierenden Trackingfunktionen.
Zudem sollten Kaufinteressenten bedenken, dass der Akku nicht austauschbar ist. Wer sich dieser Schwächen bewusst ist und dennoch für das Modell entscheidet, profitiert von Vorteilen wie der hervorragenden Bildqualität einschließlich Zoom.